Randalu

Kristjan Randalu / New Wind Jazz Orchestra

„Sisu“

VÖ-Datum: 25.08.2023

Sisu markiert den Beginn eines neuen Kapitels für den geschätzten estnischen Pianisten und Komponisten Kristjan Randalu – es ist seine erste Einspielung eines eigenen großen Ensembleprojekts. Gleichzeitig ist es das Debüt des New Wind Jazz Orchestra unter der Leitung von Wolf Kerschek mit Ingrid Jensen (Trompete) und Ben Monder (Gitarre) als Gästen.

Das New Wind Jazz Orchestra wurde 2018 von Lauri Kadalipp gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, estnische Musik durch neue Kooperationen international bekannt zu machen. Die Kunst steht im Mittelpunkt der Mission des Orchesters, und so waren Randalus ausgezeichneter Ruf (er hat u. a. mit David Liebman, Nils-Petter Molvær und Dhafer Youssef zusammengearbeitet) und sein intelligentes Repertoire eine perfekte Ergänzung für das Jazzorchester. „Die Verwendung von all den verschiedenen Partien, Stimmen, Farben, Möglichkeiten und Instrumenten wertet das musikalische Material wirklich auf“, sagt Randalu.

Die neun Titel des Albums kombinieren brandneue Arrangements für großes Ensemble mit Originalkompositionen von Randalu sowie Bearbeitungen bekannter Stücke aus dem estnischen Kanon. Es gibt hier keine traditionellen Swing-Bigband-Klänge; vielmehr bietet das Album eine Auswahl von faszinierenden, pulsorientierten Arrangements. Randalu bestätigt: „Mein Ziel war es nicht, ein traditionelles Bigband-Programm zusammenzustellen.“

Sisu beginnt mit dem sofort fesselnden „Mouse-Hunt“, bei dem die kanadische Star-Trompeterin Ingrid Jensen ein gekonntes Solo inmitten beeindruckender Sektionsarbeit abliefert. Mit dem Titelstück „Sisu“ folgt ein Tempowechsel. Dieses achtminütige Stück, das auf Estnisch „Inhalt“ oder „innerer Kern“ bedeutet (und auf Finnisch „innere Stärke“), steigert sich in seiner Intensität von komplexen Bläser-Crescendos zum intensiven Dialog zwischen Saxophon und Klavier

Der amerikanische Gitarrengigant Ben Monder ist als Gast bei „Spielchen und Rechenschaft“ zu hören. Dieses bisweilen bedrohlich klingende Stück hat es in sich und besticht durch exquisite harmonische Texturen und virtuose Soli. „Song of Freedom“ wurde ursprünglich für Männerchor und großes Blasorchester geschrieben, wird hier aber zusammen mit dem estnischen Klassiker „Pippi Longstocking“ in einer neuen Fassung von der Bigband präsentiert. Das Stück, welches von den ersten Takten an eine respektvolle Hommage an das Original bietet, kommt letztendlich musikalisch wieder im hier und jetzt an. „Partly Clouded“ ist eine Originalkomposition, die perfekt Randalus Fähigkeiten als Arrangeur demonstriert.

„Lünk“ und „Valse Hésitante“, die ursprünglich für ein Doppelkonzert für Streichorchester mit Viola und Klavier als Solisten geschrieben wurden, sind hier für die Bigband neu erfunden. Der Albumabschluss „Sheep Song“ „ist eine weitere estnische Komposition, die ursprünglich von einem Soundtrack stammt und jetzt eine rhythmische Herausforderung wurde“, erklärt Randalu. „Das Interessante ist, dass der Komponist die Melodien ursprünglich zu Texten geschrieben hat, die als Grundlage für die ungeraden Strukturen dienen.“

Sisu wurde mit äußerster Sorgfalt und Professionalität aufgenommen und produziert: „Bei der Produktion gab es keine Kompromisse“, so Randalu. Abgemischt und gemastert von den mit mehreren Grammy-Awards ausgezeichneten Toningenieuren Klaus Genuit und Tyler McDiarmid, haben alle Musiker mit virtuoser Präzision und leidenschaftlichem Engagement eine Aufnahme geschaffen, die einen Meilenstein in der estnischen Musik darstellt und sicherlich als ein Highlight für große Jazz-Ensemble-Aufnahmen gelten wird, die 2023 international veröffentlicht werden.

Label: Whirlwind Recordings
Katalog Nr.: WR492
Vertrieb: CD – Membran; LP – I-DI

Besetzung:

Kristjan Randalu (p, comp., arr.)

New Wind Jazz Orchestra
conducted by Wolf Kerschek

special guests:

Ingrid Jensen (tp – track 1)

Ben Monder (g – track 3)

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